Gelebte Demokratie

Das staatliche Angebot des bayerischen Schulwesen wird von einem weiten Netzwerk freier Schulen unterstützt. Diese Schulen werden oft in kirchlicher und gemeinütziger Trägerschaft organisiert. Auch die Pelzl-Schulen werden von einem gemeinnützigen Verein getragen. Diese Schulen ergänzen das Bildungsangot und sind für die echte Wahlmöglichkeit der Eltern von großer Bedeutung. In Unterfranken gibt es nur zwei staatliche Wirtschaftsschulen. Eine ist in Bad Neustadt und eine in Kitzingen. In Würzburg kommt eine in kommunaler Trägerschaft dazu. Jedoch sollte jede Familie auch die Wirtschaftsschule als Wahlmöglichkeit haben, auch wenn sie in Aschaffenburg oder Hassfurt lebt.

Hier kommen die freien Wirtschaftsschulen ins Spiel, die für den Staat genau diese Aufgabe übernehmen. Von Kahl am Main, über Aschaffenburg bis Schweinfurt kann dank der gemeinnützigen Vereine flächendeckend die Wirtschaftsschule als Bildungsangebot geleistet werden. Auch die Private Wirtschaftsschule Müller in Würzburg unterstützt die kommunale Schule dabei, die Schüler*innen zu versorgen. Eine einzelne Schule könnte diesen großen Einzugsbereich gar nicht alleine stemmen.

Die freien Schulen übernehmen für den Staat wichtige Bildungsaufgaben. Leider spiegelt sich das nicht in finanzieller Wertschätzung wider. Vergleicht man die Förderung einer Schüler*in an einer staatlichen Schule, mit der einer Schüler*innen an einer freien Schule, sind es durchschnittlich 40% weniger. Diesen fehlenden Betrag müssen die Eltern finanzieren. Diese sind damit doppelt belastet. Von ihren Steuern werden die Schulen finanziert. An der freien Schule muss zusätzlich ein Elternbeitrag investiert werden. Diese Situation ist nicht tragbar.

Deswegen organisierte der rat freier schulen in München am 7. Dezember eine Kundgebung. Rund 13.000 Schülerinnen und Schüler aus allen Ecken Bayerns trafen sich auf dem Königsplatz, um auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Auch drei unserer Abschlussklassen waren dabei.

Diese Fahrt nach München war eine angewandte Unterrichtsstunde in Basisdemokratie. Die Teilnahme an der Kundgebung vermittelte unseren Schüler*innen, was zu einer lebendigen Demokratie gehört. Ein Grundrecht ist die Demonstrationsfreiheit, und es ist wichtig als Schule zu vermitteln, dass jeder dieses Grundrecht ausüben darf. Man darf sich äußern, auch öffentlich, um auf Ungerechtigkeit hinzuweisen und Verbesserungen zu fordern. Nur so erzieht man die nächste Generation als mündige Bürger.

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